Pendlerinnen und Pendler legten im Jahr 2021 auf dem Weg zur Arbeit durchschnittlich 16,9 Kilometer zurück. Damit blieb die mittlere Pendeldistanz seit 2016 stabil. Je nach Region gibt es jedoch große Unterschiede.
Vor allem im Umland der großen Arbeitsmarktzentren wie Berlin, München und Hamburg sowie in dünn besiedelten Räumen sind die Arbeitswege länger. Das zeigt eine Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Deutschlandweit stieg die Zahl der Pendlerinnen und Pendler in fünf Jahren um 6,6 Prozent – von 18,4 Millionen Beschäftigten im Jahr 2016 auf 19,6 Millionen Beschäftigte im vergangenen Jahr. Damit pendelten 59,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigen (2016: 59,4 Prozent). Erhöht hat sich auch die Zahl der Pendlerinnen und Pendler, die einen einfachen Arbeitsweg von mehr als 50 Kilometern zurücklegten. Waren es 2016 noch 3,3 Millionen Beschäftigte, lag der Wert im Jahr 2021 bei 3,6 Millionen (+7,4 Prozent). Der Anstieg der Pendlerzahlen ist vor allem auf den Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zurückzuführen.
Im Vergleich aller kreisfreien Städte und Landkreise legten Pendlerinnen und Pendler in den Kreisen Ludwigslust-Parchim (27,9 Kilometer), Altmarkkreis Salzwedel (27,3 Kilometer), Märkisch-Oderland (27 Kilometer), Landsberg am Lech (26,6 Kilometer) und Dahme-Spreewald (26 Kilometer) die größten Distanzen zurück.
Pendlerhochburg München
München führt weiterhin die Liste der Großstädte mit den meisten Einpendlerinnen und -pendlern an. 399.900 Beschäftigte pendelten im Jahr 2021 in die Stadt. Damit stieg deren Zahl seit 2016 um 9,5 Prozent. Es folgen Frankfurt am Main (384.800, +9,4 Prozent gegenüber 2016), Hamburg (355.500, +5,2 Prozent), Berlin (326.900, +12,4 Prozent) und Köln (281.800, +8,8 Prozent).
Bei nur wenigen Großstädten ist die Differenz aus Ein- und Auspendlern negativ. Das betrifft vor allem kleinere Großstädte in direkter Nähe zu den großen Arbeitsmarkzentren – wie Fürth, Offenbach und Bergisch-Gladbach – sowie einige Städte im Ruhrgebiet, zum Beispiel Oberhausen, Herne, Bottrop, Hamm, Moers und Gelsenkirchen.
Die Auswertung basiert auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. Die Statistik weist den Wohnort und den Arbeitsort von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Stichtag 30. Juni 2021 aus. Anhand der Statistik lässt sich nicht nachweisen, wie viele Menschen im Berichtszeitraum tatsächlich die Arbeitsstätte aufgesucht haben oder im Homeoffice tätig waren. Auch geht nicht aus den Daten hervor, welche Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit genutzt wurden.