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Ein akuter Personalmangel führt zu erheblichen Betriebseinschränkungen bei deutschen Verkehrsunternehmen. Rund 43 Prozent der befragten Betriebe mussten 2023 Fahrten aus personellen Gründen ausfallen lassen, wie eine Umfrage des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ergab. Besonders betroffen sind Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Fahrer, deren Altersdurchschnitt bei 51 Jahren liegt. Der VDV prognostiziert einen jährlichen Ruhestand von 4.000 bis 6.000 Fahrern und einen steigenden Bedarf bis 2030. Trotz eines erhöhten Bewerberinteresses sind umfangreiche Maßnahmen notwendig, um die Attraktivität der Branche zu erhöhen und den Betrieb langfristig zu sichern.

Um den Fachkräftemangel zu beheben, planen Verkehrsunternehmen, flexible Arbeitszeitmodelle einzuführen und mehr Personal im Ausland zu rekrutieren. Der hohe Personalbedarf stellt auch eine Herausforderung für die Verkehrswende dar, die eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 anstrebt. Eine Studie der Strategie- und Managementberatung KCW betont die Notwendigkeit von Milliardeninvestitionen und besseren Arbeitsbedingungen.

Ver.di und die Klima-Allianz Deutschland fordern eine nachhaltige Finanzierung des ÖPNV und warnen vor einem drohenden Einbruch des Angebots ohne zeitnahe Maßnahmen. Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz betont die Dringlichkeit: „Ohne bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Finanzierung wird der ÖPNV, wie wir ihn heute kennen, ein Stück weit zusammenbrechen.“

Fahrgemeinschaften als Erweiterung des ÖPNV-Angebots

Eine mögliche Lösung zur Entlastung des ÖPNV ist die verstärkte Förderung von Fahrgemeinschaften. Durch die Integration von Fahrgemeinschafts-Plattformen wie PENDLA in das kommunale Verkehrsnetz werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen, ohne dass neues Personal benötigt wird. PENDLA ermöglicht es Fahrgästen, sich für gemeinsame Fahrten zu verabreden, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Verkehrsinfrastruktur entlastet. Diese Ergänzung reduziert den Druck auf den ÖPNV und leistet einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende.